Patricia Nickel-Dönicke und Florian Lutz präsentieren die neuen Inszenierungen des Staatstheaters Kassel.
Sa. 23. Sep. Premiere Schauspiel | Schauspielhaus | 19:30 Uhr
ETWAS BESSERES ALS DEN TOD FINDEN WIR ÜBERALL (UA) Singspiel von Martin Heckmanns
Sa. 24 Sep. Premiere Musiktheater | Opernhaus | 19:00 Uhr | 18.30 Uhr Einführung im Opernfoyer
Les Contes d’Hoffmann Opéra fantastique in fünf Akten von Jacques Offenbach
So. 25. Sep. Premiere Konzert | Opernhaus | 19:30 Uhr
John Williams in Concert Mit Musik aus Star Wars, Indiana Jones, Harry Potter und viel mehr
Premiere JUST | TiF – Theater im Fridericianum | 20:15 Uhr
DARK MATTER // DUNKLE MATERIE (UA) Ich sehe was, was du nicht siehst
Sa. 01. Okt. Premiere Schauspiel | TiF – Theater im Fridericianum | 20:15 Uhr
Das Kalkwerk nach dem Roman von Thomas Bernhard
Fr. 14. Okt. Premiere Musiktheater | Opernhaus | 19:30 Uhr | 19 Uhr Einführung im Opernfoyer
Next to Normal Musik von TOM KITT | Buch und Gesangstexte von BRIAN YORKEY
Sa. 22. Okt. Premiere Tanz | Schauspielhaus | 19:30 Uhr | 19 Uhr TANZ_Warm_up_Einführung im Schauspielfoyer
Dornröschen | Sleeping Beauty | A Bela Adormecida (UA) Tanzdoppelabend mit Uraufführungen von Sita Ostheimer (Deutschland) und Liliana Barros (Portugal/Deutschland)
Sa. 29. Okt. Premiere Musiktheater | Schauspielhaus | 19:30 Uhr | 19 Uhr Einführung im Schauspielfoyer
Fleisch & Geist Musiktheater | Ein Projekt zwischen Andacht und Begehren
Fr. 11. Nov. Premiere JUST | TiF – Theater im Fridericianum | 18:00 Uhr
Hey, Alter! eine PLUS-Produktion von JUST+ und TANZ_KASSEL
Mi.16. Nov. Premiere JUST | Schauspielhaus | 10:00 Uhr
Peterchens Mondfahrt mit Anneliese Familienstück zur Weihnachtszeit von Philipp Löhle nach Gerdt von Bassewitz
Fr. 02. Dez. Premiere Schauspiel | TiF – Theater im Fridericianum | 20:15 Uhr
Gelbes Gold (UA) von Fabienne Dür
Sa. 03. Dez. Premiere Schauspiel | Schauspielhaus | 19:30 Uhr
Bunbury (Ernst ist das Leben) Eine triviale Komödie für ernsthafte Leute von Oscar Wilde
Sa. 10. Dez. Premiere Musiktheater | Opernhaus | 19:30 Uhr | 19 Uhr Einführung im Opernfoyer
Pique Dame Oper in drei Akten von Peter I. Tschaikowsky
Sa. 28. Jan. Premiere Tanz | Opernhaus | 19:30 Uhr
Urlicht | Primal Light | πρωταρχικό φως (UA) Tanz-Uraufführung von Andonis Foniadakis (Griechenland)
Fr. 03. Feb. Premiere Schauspiel | TiF – Theater im Fridericianum | 20:15 Uhr
Super High Resolution (DSE) von Nathan Ellis
Sa. 04. Feb. Premiere Schauspiel | Schauspielhaus | 19:30 Uhr
ANTHROPOS ANTIGONE (UA) nach Sophokles von Alexander Eisenach
Sa. 25. Feb. Premiere Musiktheater | Opernhaus | 19:30 Uhr
Die Zauberflöte Partizipatives Musiktheater nach der gleichnamigen Oper von Wolfgang Amadeus Mozart
Do. 02. März Premiere Tanz | TiF – Theater im Fridericianum | 20:15 Uhr
TANZREIHE IM TIF SEASON 2: LET’S TALK ABOUT BODIES IN SPACE Ein Research-Projekt über die choreografische Vermessung von Körper, Raum und Zeit von und mit TANZ_KASSEL
Sa. 25. März Premiere Schauspiel | Schauspielhaus | 19:30 Uhr
Die Physiker Komödie von Friedrich Dürrenmatt
Fr. 31. März Premiere Schauspiel | TiF – Theater im Fridericianum | 20:15 Uhr
Die Friedensstifterin (UA) von Avishai Milstein
Sa. 01. Apr. Premiere Musiktheater | Opernhaus | 19:30 Uhr
La forza del destino Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi
Sa. 22. Apr. Premiere Musiktheater | Schauspielhaus | 18:00 Uhr
Emil und die Detektive von Erich Kästner
Sa. 29. Apr. Premiere JUST | TiF – Theater im Fridericianum | 18:00 Uhr
Fr. 19. Mai Premiere Schauspiel | TiF – Theater im Fridericianum | 20:15 Uhr
Leere Stadt (AT) Theatrale Recherche von andpartnersincrime, Frankfurt
Sa. 20. Mai Premiere Schauspiel | Schauspielhaus | 19:30 Uhr
Spitzenreiterinnen (UA) in einer Bühnenfassung von Heike M. Goetze
Sa. 03. Juni Premiere Schauspiel | TiF – Theater im Fridericianum | 20:15 Uhr
Ministerium der Träume (UA) nach dem Roman von Hengameh Yaghoobifarah
Do. 22. Juni Premiere Schauspiel | TiF – Theater im Fridericianum | 20:15 Uhr
Das Nordlicht (UA) von Wolodymyr Snihurtschenko
Fr. 23. Juni Premiere Schauspiel | Ort s. unten tif | 18:00 Uhr
Wut Wie sie klingen kann und wo sie zu hören ist
Sa. 24. Juni Premiere Tanz | Schauspielhaus | 19:30 Uhr
Battleground (AT) Tanzdoppelabend mit Uraufführungen von Hou Ying (China) und Ashley Lobo (Indien)
Fr. 07. Juli Premiere JUST | Ort s. unten tif | 18:00 Uhr
Mapping DYSTOPIA Ein PLUS-Projekt für alle ab 14 Jahren
Sa. 08. Juli Premiere Musiktheater | Opernhaus | 19:30 Uhr
Operation Abendsonne (UA) Uraufführung von Genoël von Lilienstern
Ein Resümee zur ersten Hälfte der Spielzeit 2021/22 des Staatstheaters Kassel
Der Intendant des Staatstheaters Kassel gewährt einen spannenden Einblick in das erste Halbjahr seiner Arbeit in Kassel.
Das Gespräch führen die Vorsitzenden des KULTURpunkt e.V. Jürgen Fechner und Armin Ruda im Medienzentrum Offener Kanal Kassel.
Nachlese
Ein bundesweiter Volksbühnen-Abend mit Musik und Texten aus jüdischer Feder
12.11.2021 im Staatstheater Kassel
Das Jewish Chamber Orchestra Munich unter der Leitung von Daniel Grossman mit dem Solisten Wen-Sinn Yang © Charlotte Lioba Fuchs
Eines gleich vorweg: Es ist ein besonderer Abend, ein wichtiger – und ein sehr gelungener!
Folgt man dem Titel-Zitat, könnte man annehmen, dass der Abend sich mit jüdischen Bühnenrollen befasst, denn mit diesen Worten hebt Nathan, der Weise, an, die Ringparabel zu erzählen. Und es gäbe viele bemerkenswerte Rollen hervorzuheben: Von Shakespeares Shylock über Hebbels Judith bis zu Schnitzlers Professor Bernhardi, um nur einige zu nennen. Doch der Abend widmet sich berühmten jüdischen Theater-Künstlerinnen und -Künstlern.
Die Ausstattung für diese Theater-Lesung kann einfacher und treffender nicht sein: Ein roter Vorhang im Hintergrund, zwei Scheinwerfer an den Seiten und fertig ist die Szene für das mittig platzierte Jewish Chamber Orchestra aus München unter der Leitung von Daniel Grossmann. Die beiden Tische daneben sind für Gesine Cukrowski, bekannt aus Film und Theater, und Christian Brückner, dessen Stimme niemandem unbekannt sein kann.
Zu Beginn wird in einer beeindruckenden Aufzählung an Viele erinnert, die das Theater in Deutschland geprägt haben: Max Reinhardt, Fritzi Massary, Max Pallenberg, Luise Rainer, Curt Bois, Therese Giehse, Ernst Deutsch, Rosa Valetti, Leopold Jessner und und und – die Aufzählung kann und soll kein Ende nehmen. Doch dann hebt Christian Brückner an, die Erinnerungen von Fritz Kortner vorzutragen – an sein Elternhaus, an seinen Traum, Schauspieler zu werden, und vor allem an seinen Vater. Und durch Lesung und Spiel von Gesine Cukrowski taucht die junge Elisabeth Bergner – nur wenige Jahre später als Kortner, aber ebenso wie er – in Wien auf, um Schauspielerin zu werden. Und hier wird klar, der Abend gehört diesen beiden besonderen Persönlichkeiten und ihren Texten, ausgewählt von Peter W. Marx.
Es folgen Wechsel zwischen Wort und Musik, zwischen ihren und seinen Lebenserinnerungen. Dramaturgisch geschickt werden unter der Regie von Martin Mühleis die Dialoge zwischen den beiden Porträtierten zu leisen und behutsamen Höhepunkten des Abends.
Über Fritz Kortner erfahren wir, dass die enorme Büchersammlung seines Schauspiel-Lehrers und das Stipendium, das er als Einziger erhält, den Vater dann doch von seiner Berufswahl überzeugen. Und wir erfahren, wie er von den Berliner Kollegen und Kolleginnen als Dompteur bejubelt wurde, als er die aufgebrachte Zuschauermenge in der Wilhelm-Tell-Inszenierung am Schauspielhaus durch permanentes Anschreien zur Raison brachte. Wie Gustav Frank ihm eindringlich zur Emigration riet und seine Frau ihn in Schockstarre fand, als er am 30. Januar 1933 im Radio die Worte hörte: „Hitler Reichskanzler“. Am Folgetag verließ er Deutschland und kehrte erst nach 14 Jahren wieder zurück. Im zerstörten Berlin trifft er eine „Bekannte“ vom noblen Wiener Straßen-Strich. Welch seltsames Wiedersehen.
Elisabeth Bergner sehen wir bei Sprechübungen mit Korken zu, hören von ihren Unsicherheiten beim ersten Dreh, der Liebe zu ihrem Ehemann, dem Filmemacher Paul Czinner, und von der Zuneigung zu ihrem Kollegen Hans Otto, der ihr gesteht, Kommunist zu sein, und sie später eindringlich auffordert, das braune Deutschland zu verlassen. Auch, dass er kurz darauf von der SA ermordet wurde, berichtet sie. Als sie nach dem Krieg ins zerstörte Berlin kommt, trifft sie einen glücklichen Bertolt Brecht, der sie mit Ruth Berlau an seiner Seite mit großzügiger Geste einlädt, bei ihm zu arbeiten: „Sie gehören hierher!“ Das Hierher ist sein „Schiff“, das Theater am Schiffbauerdamm. Sie lehnt freundlich ab. Erst später im Deutschen Theater, während der Aufführung der „Mutter Courage“, kann sie ihren Tränen freien Lauf lassen über die totale Kriegszerstörung der von ihr so geliebten Stadt Berlin…
Ebenso beeindruckend sind die musikalische Auswahl und ihre Gestaltung. Die Stimmung des Erzählten wird vom Orchester aufgenommen und verstärkt. Zwischen den Dramen der Lebensläufe entstehen so Momente des Innehaltens und Besinnens. Werke von David Popper, Leone Sinigaglia, Robert Schumann und Leó Weiner erklingen. Und mehrmals Kompositionen von Mieczysław Weinberg. Am Violoncello Wen-Sinn Yang – einfühlsam und beeindruckend.
Es ist unvorstellbar, dass der Abend in Berlin der letzte gewesen sein soll. Man wünschte diesem Projekt eine nicht enden wollende Tournee.
28. 10. Hamburg, Elbphilharmonie
30.10. Chemnitz, Kino
31.10. Stuttgart, Liederhalle
08.11. Köln, Schauspielhaus
11.11. München, Volkstheater
12.11. Kassel, Staatstheater
13.11. Bielefeld, Oetkerhalle
14.11. Düsseldorf, Schauspiel
15.11. Berlin, Komödie im Schillertheater
In Kooperation mit dem Medien Zentrum Offener Kanal Kassel (MOK)
Schauspieldirektorin Patricia Nickel-Dönicke und Intendant Florian Lutz präsentieren die neue Theatersaison. Interviewpartner sind Vorstand Jürgen Fechner und Armin Ruda.
Das Staatstheater hat seinen Zuschauerraum erweitert. Um auch unter Coronabedingungen ausreichend Sitzplätze zur Verfügung stellen zu können, wurde das „Pandaemonium“ gebaut. Wer gerne ganz vorne mit dabei ist oder Künstler*innen aus nächster Nähe bestaunt, wer einen Blick hinter die Kulissen riskieren möchte, wird diese zusätzlichen Plätze lieben!
Das Video zeigt dazu erste Eindrücke:
Der Kinder- und Jugendchor des Staatstheaters Kassel CANTAMUS erhält den KULTURpunkt-Preis 2020/2021 in der Sparte Musiktheater.
Der Kinder- und Jugendchor Cantamus, seit 2012 unter der erfolgreichen Leitung von Maria Radzikhovskiy, beweist seit vielen Jahren ein hohes künstlerisches Niveau, eingebunden in 0pern-, Musical- und Operetten-Produktionen, in Theater-Jugendorchester-Projekten am Staatstheater Kassel. Besonders hervorzuheben ist die von den Jugendlichen selbst konzipierte literarisch-musikalische Erzählung „… und der Regen rinnt“.
Die Verleihung am 11. Juli 2021 im Opernhaus des Staatstheaters Kassel im Anschluß an die Vorstellung „Der Wind in den Weiden“.
Die Leser der HNA und die Mitglieder des KULTURpunkt hatten die Künstlerin bereits 2020 zur beliebtesten Darstellerin des Kasseler Schauspielensembles gewählt. Caroline Dietrich ist inzwischen im Frankfurter Schauspiel tätig, so dass die Verleihung nun die erste Glegeneheit für sie war, sich vom Kasseler Ensemble zu verabschieden. Corona hatte dies bisher verhindert; Corona war auch der Grund für die verzögerte Preisverleihung.
Jürgen Fechner, Vorsitzender des KULTURpunkt und Intendant Thomas Bockelmann bedankten Sie für die vielen schönen und beeindruckenden Theatermomente, die die Schauspielerin in Kassel hinterlassen hat. Für die Städtische Werke AG war Michael Oelemann ein letztes Mal anwesend. Er geht in den verdienten Vorruhestand und hat maßgeblich die Bereitstellung der Dotierung des Preises in Höhe von 1.000 EUR ermöglicht. Auch ihm galt Jürgen Fechners ganz besonderer Dank.
Regelmäßig verleiht der KULTURpunkt mit Unterstützung der Städtischen Werke AG den mit 1.000 EUR dotierten KULTURpunkt-Preis, mit dem er das Wirken zeitgenössischer Künstlerinnen würdigt. Die jeweilige Preisträgerinnen wird von den Lesern der HNA, den Mitgliedern des Vereins und der Kasseler Bevölkerung gewählt.
Auf dem Foto von links nach rechts: Ursel Bessing (Vostand KULTURpunkt), Michael Volk (Chefdramaturg), Caroline Dietrich, Jürgen Fechner (Vorstand KULTURpunkt), Michael Oelemann (Städtische Werke AG)
Der Kulturpunkt-Preis in der Sparte Musiktheater geht in diesem Jahr an die Operndirektorin Dr. Ursula Benzing.
Der Preis wurde im Goddesdienst im Rahmen Reihe „inspiriert“ in der Martinskirche verliehen.
Alle Plätze in der Kirche St. Martin waren an diesem sonnigen Sonntagvormittag belegt. In dem vorerst letzten Gottesdienst dieser Art, bedankten sich Pfarrer Dr. Willi Temme und die Gemeinde herzlich bei Operndirektorin Dr. Ursula Benzing und Chefrdramaturg Michael Volk, für die vor 16 Jahren ins Leben gerufene Veranstaltungsreihe. Temme wünscht sich für die Zukunft, dass die Kombination aus Gottesdienst und Theaterinhalten, auch unter der neuen Leitung des Staatstheaters Kassel fortgeführt wird. Trotz aller Wehmut, überwog die Freude über das Erreichte.
Am Ende des Gottesdienstes wurde Dr. Benzing der KULTURpunkt Preis 2020/21 überreicht. Sie gestaltete zunächst als Leitende Musikdramaturgin und dann als Operndirektorin vielseitige Opernspielpläne unter besonderer Förderung der Barockoper. Es gelang ihr kontinuierlich, hervorragende Künstler*innen für das Staatstheater zu gewinnen.
Insbesondere würdigt der Preis den lebendigen Austausch von Dr. Benzing mit dem Publikum u. a. bei Publikumseinführungen, Matineen und Opernwerkstätten. Der Vorsitzende der Besuchervereinigung „KULTURpunkt“, Jürgen Fechner, bedankte sich bei dieser Gelegeneheit auch bei Michael Volk für die ausserordentlich angenehme und konstruktive Zusammenarbeit.
Der KULTURpunkt-Preis wird von der Städtischen Werke AG unterstützt und ist freundlicherweise mit 1.000 EUR dotiert.